Schenken ist eine besondere Art der Kommunikation.
Jeder Mensch macht es, und wenn auch immer etwas anders, doch meistens
intuitiv richtig. Dennoch lauern auch bei dieser freundlichen Handlung
überall Gefahren. Schlimmer noch, der Akt des Schenkens wird
in unserer Überflussgesellschaft immer stärker sinnentleert,
während Erwartungshaltungen, Anlässe und Anforderungen immer
stärker zunehmen.
Mit dieser Arbeit möchte ich versuchen, dieser Entwicklung
etwas entgegenzuwirken und dem Betrachter die Wichtigkeit und Komplexität
dieser Sozialform näherbringen.
In diesem Rahmen soll eine Geschenkbeziehung inszeniert werden,
in die der Beschenkte durch ein Stück handgemachter Seife bewusst
unbewusst integriert wird. Mit der Zeit löst sich die Seife
während des Gebrauchs auf und outet sich als Verpackungsmaterial
bzw. Wartegeschenk. Angelehnt an archaische Schenkkulturen bereiten
Wartegeschenke immer auf ein Hauptgeschenk vor, das in meinem Fall
durch einen, im Inneren der Seife verborgenen Gutschein einzulösen
ist. Hat man diesen endlich freigewaschen, ist man sicherlich etwas
irritiert, jedoch auch neugierig auf das neue, unerwartete Geschenk.
Dieses Hauptgeschenk ist ein zum Thema passendes Buch und kann
nun angefordert werden. Antworten, Informationen, geschichtliche
Rückblicke und Interaktionswissen werden hier gegeben und aufbereitet,
und auch die lange Auspackprozedur findet ihre Rechtfertigung.
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